Die Chris Craft „Viva of Conover Cove” hat
eine ganz außergewöhnliche Geschichte.
Sie ist nicht nur eine echte Nautiquität, eine der letzten vier dieses Bootstyps und die einzige ihrer Art in Europa, sondern sie hat auch eine sehr interessante Geschichte, in der große Namen ein Rolle spielen.
David Conover, ein damals noch unbekannter amerikanischer Kriegsfotograf an der „Heimatfront“, wurde 1945 von seinem Vorgesetzten Ronald Reagan (Ja, genau – dem späteren Vorgesetzten aller Amerikaner!) in eine Fabrik für Flugzeugteile geschickt, um Fotos
der „fleißigen Arbeiterinnen an der Heimatfront“ zu machen.
Eine besonders hübsche junge Dame fiel ihm auf – und er durfte sie dann auch in der Mittagspause in Zivil fotografieren. Und das wurden
die ersten veröffentlichten Fotos der späteren Marilyn Monroe ...
David Conover kaufte sich nach dem Krieg „Wallace Island“, eine Insel des Gulf Islands Archipel zwischen Vancouver Island und dem Festland, und errichtete dort ein Blockhaus-Hotel für Insel- und Natur-Fans.
(Jahre später schrieb er darüber einen Bestseller „Once Upon an Island“ und wurde dadurch in den USA und in Kanada berühmt. www.dconover.com)
Noch interessanter ist aber, dass er 1948 einen „30 feet Chris Craft Sedan Cruiser“ bestellte, um seine Hotel-Gäste – zu denen angeblich auch hin und wieder die inzwischen weltbekannte Marilyn Monroe gehört haben soll – zwischen dem Festland und der Insel zu befördern. Dieses Boot aus Zeder und Mahagoni wurde „Wallace Islander“ getauft und war von nun an und für viele Jahre die Fähre des Hotels.
Später wechselten dann mehrfach die Eigner, und die „Wallace Islander“ wurde ein Sportboot. Sie blieb immer in den traumhaft schönen Gewässern um Victoria, der Hauptstadt von Vancouver Island und British Columbia - zwischen Orcas, Robben und Schildkröten.
(Haben Sie den „Schwarm“ von Frank Schätzing gelesen? Genau dort!)
Im Sommer 2005 ...
suchte, fand und kaufte ein Hamburger Chris Craft-Fan den klassischen Sedan Cruiser. Denn mit viel Freibord, Innen-Steuerstand und geschütztem, großen Achtercockpit sind diese Boote ideale Kreuzer für nordische Gewässer – amerikanische, wie auch europäische.
Auf der „Hoechst Express“, einem Hapag Lloyd Containerschiff, reiste die Chris Craft dann von Seattle nach Bremerhaven, in 28 Tagen.
Von dort ging es nach Hamburg – auf der Autobahn, in nur zwei Stunden.
Erstmal in den Jungbrunnen – zur Wegener Jachtwerft.
Sehr viel länger als der Transport um die halbe Erdkugel hat allerdings der dann nötige Refit im wohl besten Schönheitsinstitut für alternde Edelholz-Diven in Norddeutschland gedauert:
Acht Monate verbrachte die „Viva of Conover Cove“ auf der „Wegener Jachtwerft“ in Wedel. Sie wurde in den Zustand des „Rohbaus“ zurückversetzt und - nach laufender, penibler Überwachung des Feuchtigkeitsgehaltes des Holzes - wieder neu aufgebaut. Dieser Kur-Aufenthalt hat dem Boot seine „jugendliche Schönheit“ zurückgegeben: Äußerlich sieht sie seitdem wieder so aus, wie sie bei Ihrer Auslieferung 1948 ausgesehen hatte. (Viele nachträgliche Anbauten wie Radar-Mast, Ankerwinsch und Bugkorb wurden radikal entfernt, ein bei ebay ersteigerter originaler Chris Craft-Verkaufsprospekt von 1948 diente dabei als Vorlage).
Im Inneren sieht sie jetzt sogar viel schöner aus als damals ...
Aber Originalität hat seine Grenzen, wenn man so eine alte Schönheit auch wirklich nutzen möchte. Also kam noch vieles hinzu: sinnvolle Verbesserungen wie ein stämmiges Bugstrahlruder, eine Eberspächer-Heizung, ein Mastervolt-Ladegerät mit passendem High Tech 225 Ah-Akku – und schöne Ergänzungen, wie eine Mahagoni-Wegerung, ein komplett neuer Vorschiffsausbau, neue Polster, neues WC und ein komplettes Teak-Deck aus Einzel-Stäben und mit Laibhölzern: im Cockpit – und im ganzen Innenraum ... und vieles mehr.
Gespart wurde also überhaupt nicht.
Unproblematische Technik.
Tanks, Welle, Elektrik und Sanitärtechnik mit 30l Septik-Tank waren schon zwei Jahre vorher vom letzten Kanadischen Eigner erneuert worden. Der originale „Hercules M“ - Benzin-Sechszylinder mit 130 PS ist natürlich auch überholt und läuft seidenweich. Und mit Zweikreiskühlung und elektronischer Zündung ausgerüstet läuft er auch absolut verlässlich und problemlos. Für den Notfall gäbe es problemlos noch alle Ersatzteile – oder auch einen kompletten, überholten Motor: von mehreren Chris Craft-Spezialisten in den USA. Sogar für kleines Geld - im Vergleich zu europäischen Bootsmotoren. Denn dieser Motor wurde in Unmengen produziert und während des 2. Weltkrieges in fast jedem US-ARMY-Truck verbaut – es gibt ihn daher noch in großer Zahl. Aber bei 5,3 Litern Hubraum und 1.600 U / min bei gut 8 Knoten Marschfahrt wird er so wenig belastet, dass er bestimmt noch mindestens 100 Jahre alt wird. Sein kerniger Brabbel-Sound erinnert übrigens an eine frühe Chevrolet Corvette - großartig!
Die Winter hat die „Viva of Conover Cove“ auf der Wegener Yachtwerft in Wedel und seit einigen Jahren bei Henningsen & Steckmest in Kappeln verbracht – zwei sehr gute Adressen für eine alte Dame aus Port Orford Zeder und Honduras-Mahagoni. Dort wird sie eingewintert, gepflegt und ist in allerbesten Händen.
„Travelling in Style” -
und ideal für die Berliner Gewässer!
Diese Chris Craft ist ein ideales Boot für die Flensburger Förde, für die Schlei, die Eider, für Flüsse, Seen und Kanäle der Mecklenburger Seenplatte und vor allem für die Berliner Gewässer.
Der geschützte Innensteuerstand, und das vergleichsweise großzügige Raumangebot mit großen Fenstern und die neue Eberspächer-Heizung ermöglichen eine „lange Saison“, weil man auch bei kühlem Wetter unterwegs sein kann.
Man hat ständig eine ungewöhnlich gute Rundum-Sicht aus den großen Schiebefenstern, man sitzt also nie „tief im Keller“, wie auf fast allen Segelyachten.
Auch sehr praktisch: Man kann schon vor dem Anlegen – oder vor einer Schleuse – die Fender aus den schnell aufgeschobenen Fenstern ausbringen, ohne den mollig geheizten Salon zu verlassen. Die übliche Kletterei auf rutschigen Laufdecks entfällt also, denn niemand muss raus an Deck oder aufs Vorschiff.
(Auf welchem Schiff gibt es das denn bitte sonst noch?)
Wenn man 30 Jahre gesegelt hat ...
„Nie wieder im dicken Ölzeug im Cockpit frieren, nie wieder ein riesiges Großsegel auftuchen und nie wieder eine nasse, knatterige Genua auf dem Vorschiff oder dem glitschigen Steg kniend zusammenlegen ...“
Dieses handliche Motorboot mit Innen-Steuerstand ist daher auch die perfekte Lösung für ein Segler-Paar, das nach vielen Jahren mal wieder ganz ohne Crew und ohne die Kinder unterwegs sein möchte - aber feststellen muss, dass die eigene Yacht eigentlich zu groß und unhandlich für eine Ehepaar-Crew ist: mit zu viel Freibord, um vom Vorschiff bequem eine Leine an Land zu bekommen und mit zu viel Segelfläche, die sich zu zweit nicht mehr problemlos handhaben lässt – und so weiter ...
Wenn man trotzdem die Christliche Seefahrt nicht aufgeben möchte, vielleicht auch mal in wunderschöne, geschützte Gewässer schnuppern möchte, in die man bisher mit der Segelyacht mit stehendem Mast und 1,80m Tiefgang nicht hineinkam ... zum Beispiel die Müritz, die Berliner und Mecklenburger Seen und Wasserstraßen, die Eider und der Hadelner Kanal ... dann ist ein klassisches, leises Motorboot wie dieser Chris Craft Cruiser – mit weniger als einem Meter Tiefgang – ideal.
Genug Reserve-Power - ideal auch für Rhein und Mosel ...
Auch für Fluss-Reviere, in denen es gelegentlich auch drauf ankommt, genug „Dampf“ für die Bergfahrt zu haben, ist dieses Boot gut geeignet:
130 PS, ein saftiges Drehmoment und eine große Schraube geben genug Reserve-Power, um auch hier eine anständige Figur zu machen. Und die Fender einfach von innen aus den Schiebefenstern zu hängen, macht jede Schleuse sehr viel entspannter ...
Echter Hingucker ...
Die „Viva of Conover Cove“ ist in jedem Yachthafen ein echter Hingucker. Fast jeder mag sie, fast jeder findet sie elegant und sehr sympathisch.. Auch eingefleischte Segler schauen oft lange und nachdenklich - und grüßen dann sehr freundlich.
Man ist mit ihr also überall „gut angezogen“ - und auch im eigenen Segelclub gibt es unerwartet positives Interesse für „dieses Motorboot“ ... ich spreche aus Erfahrung.
Dennoch ...
diese schöne alte Dame ist nun wegen eines neuen, größeren Chris Craft-Projektes des Eigners in gute Hände abzugeben – komplett mit allen Unterlagen, mit ganz viel Literatur, Original-Prospekten von 1948 und auf Wunsch auch mit den Bekanntschaften, Verbindungen zu Spezialisten , die dieses Boot gut kennen und seit Jahren pflegen
Kurz: mit dem gesamten „Network“, das es leicht macht, einen solchen Klassiker „artgerecht zu halten“.
Preis-Idee: etwa 88.000,- Euro
Der Versicherungswert - nach dem Gutachten eines renommierten Spezialisten für klassische Holzboote - wurde vor einigen Jahren – direkt nach der Restoration – mit 200.000,- Euro festgelegt. Inzwischen hat sich dieser (Versicherungs-)Wert natürlich deutlich reduziert.
Der Kaufpreis für die „Viva of Conover Cove“ beträgt etwa 88.000,- Euro.
Er liegt damit deutlich niedriger, als Kauf, Transport, Steuern und Restaurierung dieser klassischen Chris Craft aufsummiert haben – und entspricht kaum 50% der Summe, die man für ein neues, halbwegs anständiges GFK-Boot dieser Größe anlegen müsste.
Über die genauen Konditionen müsste man sich bei konkretem Interesse unterhalten.
Dabei könnte man auch über die Inzahlungnahme eines kleineren Bootes oder eines anderen schönen Spielzeugs auf vier Rädern sprechen.
Rufen Sie einfach mal an oder mailen Sie, wenn Sie die „Viva of Conover Cove“ interessant finden.
Eine Besichtigung des Bootes in Hamburg lässt sich jederzeit organisieren - ein Anruf genügt!